Über mich

Essener Landtagsabgeordnete stellt sich vor:

Was mich bewegt:
Seit 2009 bin ich auf unterschiedlichen Ebenen für und mit Grünen aktiv.

Nach meinem (parteilosen) hochschulpolitischen Engagement, war mir schnell klar, dass ich eine politische Heimat brauche, die ich in der Grünen Partei gefunden habe.
Als erste stellvertretende Bezirksbürgermeisterin im Bezirk I habe ich in meinen ersten fünf Jahren vor allem erlebt, wie man sich als (damals noch) junge Frau den Respekt hart erarbeiten muss. Als Frau mit internationaler Familiengeschichte, die man spätestens im Namen liest und einem familiär muslimischen Background, habe ich später im Wahlkampf um das Amt der Oberberbürgermeisterin lernen müssen, dass es nicht selbstverständlich ist, ein solches Amt anzustreben. In meinen zehn Jahren im Vorstand der Grünen Essen (acht davon als Vorstandssprecherin) habe ich aber vor allem gelernt, wie unterschiedlich Lebensrealitäten sind und sein können, was allein die Wohnadresse schon über soziale Schicksale aussagt.
Als vor über 20 Jahren zugezogene Ostwestfälin habe ich Essen vor allem als vielfältige, bunte und lebendige Stadt kennen- und lieben gelernt. Zwischen den Jahren 2014 und 2018 habe ich mich deshalb in meiner Zeit als Mitglied des Landesvorstands insbesondere mit den Themen der vielfältigen Gesellschaft auseinandergesetzt. Unter anderem die damaligen Diskussionen und Gespräche legten den Grundstein dafür, dass wir uns als erster Landesverband nach der Bundesebene ein Vielfaltsstatut gegeben haben. Ich habe mich sehr gefreut als Mitglied der Vielfaltskommission an der Ausarbeitung dessen mitarbeiten zu dürfen und es auf einer Landesdelegiertenkonferenz (LDK) einbringen zu dürfen. Das Ergebnis ist ein Statut, das nun Schrittweise in die Umsetzung kommt, um unsere Partei auf allen Ebenen vielfältiger zu machen. Wenn wir es richtig angehen, ist Vielfalt eine riesige Chance für unsere Partei und die gesamte Gesellschaft.

Für den Link zu unserem Vielfaltsstatut hier lang: https://gruene-nrw.de/partei/satzungen-und-co/statut-fuer-eine-vielfaeltige-partei/


Wie sehr diese Grundlagen noch fehlen, sehen wir insbesondere in der Bildungslandschaft. Vor dem Einzug in den Nordrheinwestfälischen Landtag bin ich hauptberuflich NRW-Regionalleiterin einer Bildungsorganisation (Teach First Deutschland) gewesen, die sich der Bekämpfung von Bildungsungerechtigkeit verschrieben hat. In dieser Funktion habe ich zahlreiche Gespräche mit Lehrkräften, Schulleitungen und weiteren Akteur:innen der Bildungslandschaft geführt. So bekam ich fortlaufend einen Einblick in Schulen und Schulformen aller Art quer durchs Land. Ich verstand, und verstehe, es als meinen Auftrag, Schülerinnen und Schülern aus sogenannten Brennpunktschulen sowohl auf Landesebene, als auch auf kommunaler Ebene Gehör zu verschaffen.

Wofür ich mich im Landtag einsetze:
Zweifellos ist die Klimakrise die größte Krise unserer Zeit. Sie ist unmittelbar mit dem Thema Gerechtigkeit verbunden, weil schon jetzt Menschen mit geringem Einkommen auch bei uns am meisten unter Klimaveränderungen und Umweltbelastungen leiden.

Mit einer Armutsquote von rund 18 Prozent liegt NRW über dem Bundesdurchschnitt. Menschen in Armut sind besonders hart getroffen von einer wachsendenden Ungerechtigkeit. Gleichzeitig sind Menschen internationaler Familiengeschichte häufig gleich mehrfach betroffen. 

Aus der Migrationssoziologie wissen wir, dass spätestens die dritte Generation aus Einwandererfamilien miterlebt, wie ihre Eltern oder sie selbst in Verteilungskämpfe geraten und im Bildungswesen, der Arbeit oder auch bei der Wohnungssuche diskriminiert werden. Als Folge dessen orientieren sich viele von ihnen wieder stärker an der ‚Heimat‘ der Großeltern.

Gut, dass wir gleichzeitig erleben, dass zunehmend mehr Menschen mit familiärer Zuwanderungsgeschichte ihre Interessen selbst vertreten, Rechte einfordern und Ansprüche geltend machen. 

Wir müssen diese Vielfalt erkennen, adressieren und abbilden. Vielfaltspolitik muss auf zwei starken Säulen stehen:

die Integrationspolitik von Neuzugewanderten auf der einen Seite und eine Politik der Chancengerechtigkeit auf der anderen. 

Im Koalitionsvertrag haben wir deshalb einen Paradigmenwechsel vereinbart, der den Menschen in den Vordergrund stellt und eine humanitäre Politik als Leitlinie verfolgt.

Mehrsprachigkeit ist kein Hindernis, sondern schützenswerte und förderungswürdige Kompetenz, die überall gelebt werden sollte.

Menschen, die bei uns Schutz suchen, sollen diesen nicht nur bekommen, sondern auch darüberhinausgehend eine Chance erhalten ihr Leben zu gestalten.

NRW ist und bleibt Einwanderungsland. Jedes dritte Kind hat eine internationale Familiengeschichte und diese Vielfalt muss sich überall in der Gesellschaft abbilden. Insbesondere in unseren Bildungseinrichtungen brauchen Kinder und Jugendliche Vorbilder, die ihre Biografie teilen. Deshalb müssen wir mehr Menschen mit Migrations- oder Fluchterfahrungen und auch Bildungsaufsteiger:innen für die Arbeit an Schulen bzw. Bildungseinrichtungen gewinnen und befähigen. 

Wir wissen, dass Bildung für Kinder und Jugendliche ein Weg aus Armut und ist gleichzeitig der Weg zur Teilhabe ist. Die Schule des 21. Jahrhunderts muss daher über Schulmauern hinausdenken und Bildung darf nicht ‚ausfallen‘, weil das Klassenzimmer virtuell wird.

Bildungsungerechtigkeit ist seit Jahrzehnten bittere Realität. Die Pandemie hat sie nur sichtbarer gemacht.

Deshalb rücken wir in der NRW Schulpolitik wieder Schüler:innen ins Zentrum. Vor allem aber, wollen wir Politik wieder zur zuverlässigen Partner:in für Lehrkräfte, Eltern und Schüler:innen machen. Wir wollen Schule wieder zum attraktiven Arbeitsort machen.

Für all das braucht es starke Grüne, die Hand in Hand mit Partner:innen aus Gewerkschaften, zivilgesellschaftlichen Organisationen, Elterninitiativen und auch engagierten Unternehmen Konzepte erarbeiten und umsetzen. Dafür setze ich mich ein!

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